"Belvedere" erlebt Wiedergeburt

Landesdenkmalamt und Stadt planen Sanierung des Pavillons auf dem Schützenberg 

Aus dem Donaueschinger Bewusstsein ist das "Belvedere", der kleine, heute von Laubbäumen umgebene Pavillon auf dem Schützenberg längst verschwunden. Aber nicht für die Experten des Landesdenkmalamtes. Sie attestieren dem denkmalgeschützten Gebäude einen "besonderen Zeugnischarakter" und wollen es durch eine Sanierung nachhaltig bewahren.

VON HOLGER NIEDERBERGER / Südkurierbericht 21.10.2004

Donaueschingen - Wenn der Denkmalrat des Regierungspräsidiums Freiburg heute im Mühlheimer Schloss zu einer Sitzung zusammenkommt, dann wird Konservatorin Monika Loddenkemper ihren Kollegen über das Donaueschinger "Schmuckkästchen" berichten. 

 

Wann der Pavillon gebaut wurde, ist nicht genau klar. Vermutlich zwischen 1803 und 1827. Denn auf einer Karte von 1803 ist das Häuslein nicht eingezeichnet, auf einer Stadtansicht von 1827 ist es dann am linken unteren Bildrand zu erkennen.

Bilder/ergänzt :IGBK 

 

Weitere Informationen zu diesem Projekt

im Heft DENKMALPFLEGE 1/2005
(Nachrichtenblatt der Landesdenkmalpflege BW)

Hier dokumentiert ( 4 Seiten)

1 / 2 / 3 / 4

in den Schriften der Baar / Band 50-2007

Das »Belvedere  auf dem Schützenberg«
     in Donaueschingen
 
     von Hermann Sumser   (7,6 MB)


Gleichzeitig ist bekannt, dass der fürstlich-fürstenbergische Garten zwischen 1813 und 1817 umgestaltet und vergrößert wurde. Im Rahmen dieser Maßnahmen, so vermutet Monika Loddenkemper, könnte das "Belvedere" entstanden sein. Und zwar - so wie es der Name schon verrät - als Aussichtspunkt.


Bei ihrer Forschung über das Gebäude arbeitet die Denkmalschützerin eng mit FF-Archivar Andreas Wilts zusammen. Ob der Pavillon tatsächlich dem Haus Fürstenberg zugeschrieben werden kann, ist allerdings nicht ganz sicher. Loddenkemper vermutet das aber. Denn die Ausstattung mit einem aufwändig gearbeiteten klassizistischen Ofen, den kleinteiligen Sprossenfenstern mit Klappläden und einer neogotischen Tapete ließen diesen Rückschluss zu. "Da standen nicht einfach nur Gartengeräte drin", so die Fachfrau. Auch sei der Pavillon sehr solide gebaut: die quadratische Fachwerkkonstruktion mit Holzschindeln ruht auf einem Sandsteinsockel. Erfreulich: Man sieht dem Pavillon zwar an, dass sich hier gelegentlich Menschen herumtreiben, die dort nichts verloren haben. Doch schwere Vandalismusschäden sind bis jetzt nicht zu beklagen.
In Zusammenarbeit mit dem Donaueschinger Rathaus ermittelt das Landesdenkmalamt in den nächsten Wochen, wie teuer eine Renovierung des "Belvedere" kommt. Ähnlich wichtig wie die Kosten, ist die Frage, was denn in Zukunft mit dem Pavillon geschehen soll. Denn nur wenn er in irgendeiner Form genutzt werden kann, rettet ihn das auf lange Sicht vor einem Ruinen-Schicksal. Monika Loddenkemper kann sich vorstellen, Donaueschinger Vereine mit ins Boot zu holen. Und zwar bei der Renovierung und später als Veranstaltungsstätte. Bei einem "Open-Air" eines Gesangsvereins könnte aus dem "Belvedere" heraus bewirtet werden und als heimeliger Ort einer Vorstandssitzung tauge das 
Unscheinbar und marode, diesen Eindruck hinterlässt der Pavillon auf dem Schützenberg beim flüchtigen Anblick. Allerdings: Das Landesdenkmalamt spricht dem "Belvedere" einen "besonderen Zeugnischarakter" zu. 

 


Bild/ergänzt :IGBK 

 


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